FAQ – Alles über den Herzkreislaufstillstand: Ursachen, Ablauf & Unterschied zum Herzinfarkt

In der Schweiz sterben jedes Jahr über 10’000 Menschen an einem plötzlichen Herzstillstand. Dennoch wird seine Bedeutung in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt, obwohl der Herzstillstand neben Krebs und Schlaganfall zu den häufigsten Todesursachen zählt.

Ein Herzkreislaufstillstand entsteht, wenn eine elektrische Störung des Herzens dazu führt, dass es unregelmässig schlägt oder ganz aufhört zu schlagen. In der Folge werden das Gehirn und andere lebenswichtige Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, innerhalb weniger Minuten kann dies tödlich enden, wenn keine sofortige Hilfe erfolgt.

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Jeder kann jederzeit einen Herzstillstand bekommen, sowohl Kinder und Jugendliche, als auch Sportler und ältere Menschen. Zwar steigt das Risiko eines Herzstillstandes mit zunehmendem Alter und bei Menschen mit Herzproblemen, jedoch sind ein hoher Prozentsatz der Opfer Menschen ohne bekannte Risikofaktoren. Sehen Sie sich hier das Video an.

Bei einem plötzlichen Herzkreislaufstillstand muss sofort gehandelt werden. Die Reanimation sollte möglichst innerhalb von drei bis fünf Minuten beginnen – in diesem Zeitfenster liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit noch bei bis zu 70 %.

Als Faustregel gilt: Mit jeder verstreichenden Minute sinkt die Überlebenschance um etwa 10 %, wenn keine Hilfe erfolgt. Schnelles Handeln durch Herzdruckmassage und den Einsatz eines AED Defibrillators ist daher entscheidend, um Leben zu retten.

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Ein Herzstillstand und ein Herzinfarkt sind nicht dasselbe, auch wenn die Begriffe oft verwechselt werden.

• Beim Herzinfarkt verstopft ein Blutgefäss im Herzen, wodurch Teile des Herzmuskels nicht mehr ausreichend durchblutet werden.
• Beim Herzstillstand kommt es zu einer elektrischen Störung des Herzens, das entweder unregelmässig schlägt oder ganz aufhört zu schlagen. Dadurch wird kein Blut mehr in den Körper gepumpt.

Während ein Herzinfarkt zum Herzstillstand führen kann, ist nicht jeder Herzstillstand die Folge eines Infarkts. Beide Situationen sind lebensbedrohlich und erfordern sofortige Erste Hilfe und, wenn möglich , den Einsatz eines AED Defibrillators.

Bei einem drohenden plötzlichen Herztod muss sofort mit den Reanimationsmassnahmen, insbesondere mit der Herzdruckmassage (CPR), begonnen werden.

Wenn ein AED verfügbar ist, sollte er umgehend eingesetzt werden:

1. Gerät einschalten über den Einschaltknopf
2. Den Anweisungen des ZOLL AED folgen (Sprach- und Bildhinweise)
3. Elektroden auf den entblössten Oberkörper kleben, wie in der Anleitung beschrieben

Nur das schnelle Zusammenspiel von Herzdruckmassage und Defibrillation kann die Überlebenschancen entscheidend erhöhen.

Herzrhythmusstörungen kommen häufig vor. Gelegentlich kann das Herz hin und wieder mal zu schnell oder zu langsam schlagen. Dies muss kein Zeichen für eine Erkrankung sein. Treten Herzrhythmusstörungen jedoch häufiger oder über einen längeren Zeitraum auf, sollte man die Ursache in jedem Fall ärztlich abklären lassen.
Fällt die Herzfrequenz längerfristig unter 60 Schläge pro Minute, spricht man von einer langsamen (bradykarden) Herzrhythmusstörung. Dies muss nicht immer durch eine Krankheit bedingt sein: Wer etwa viel Ausdauersport betreibt, senkt in der Regel seine Herzfrequenz, beziehungsweise seinen Ruhepuls. Trainierte Sportler können also durchaus eine ständig niedrige Herzfrequenz mit unter 60 Schlägen pro Minute haben, ohne krank zu sein.
Schlägt das Herz dagegen zu schnell, spricht man ab mehr als 100 Schlägen pro Minute von einer schnellen (tachykarden) Herzrhythmusstörung. Sehen Sie sich hier das Video an.

Kammerflimmern ist eine akut lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, bei der die Herzkammern extrem schnell und unkoordiniert schlagen (über 320 Schläge pro Minute). Dadurch kommt die Pumpfunktion des Herzens vollständig zum Erliegen, das Blut wird nicht mehr in den Körper transportiert.

Der Betroffene verliert innerhalb weniger Sekunden das Bewusstsein und muss sofort reanimiert werden. Nur eine schnelle Defibrillation kann das Kammerflimmern durchbrechen und dem Herzen wieder einen geordneten Rhythmus geben.

Anzeichen eines Herz-Kreislauf-Stillstands:

• Das Opfer fällt um oder sinkt im Stuhl zusammen
• Keine Reaktion auf lautes Ansprechen oder Schütteln
• Keine Atmung

Was tun?

• Alarmieren Sie sofort den Notruf 144
• Lassen Sie einen automatischen externen Defibrillator (AED) holen
• Beginnen Sie mit der Herzdruckmassage oder mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung

Schalten Sie den Defibrillator ein und befolgen Sie die Anweisungen.